Troubleshooting und Optimierung für die HPLC
Jeder, der schon einmal in der Analytik gearbeitet hat, weiß, dass die Arbeit dort nicht immer reibungslos verläuft. Oft tauchen immer dann Probleme auf, wenn man sie am wenigsten braucht. Selbst ausgezeichnet gewartete Geräte können plötzlich Veränderungen zeigen, daher heißt es bei analytischen Systemen wie der HPLC: Plane stets mehr Zeit ein, als nötig.
Ein zweiter Leitsatz könnte lauten: In der Analytik lernt man nie aus! Die Fülle an „Troubleshooting Guides“, Tipps und Tricks und Kommentaren im Internet oder Büchern mag einem vermitteln, dass es für jedes Problem eine bestimmte Lösung gibt. In der Realität sieht es oft anders aus: Für ein auftretendes Problem, beispielsweise eine veränderte Peakform, Druckschwankungen, schlechte Trennung oder veränderliche Retentionszeiten, kann es verschiedenste Ursachen geben – oder eine ungünstige Kombination mehrerer Ursachen. Andersherum kann es vorkommen, dass ein und dieselbe Ursache zu verschiedenen, gleichzeitig auftretenden Problemen führt. In beiden Fällen gilt es, zunächst die Ursache(n) zu finden. Erst dann kann man zur Problemlösung übergehen.
Was bei der Ursachenfindung und der anschließenden Problemlösung oft fehlt, ist die Erfahrung und das daraus resultierende Insiderwissen. Oftmals zeigen einem die sogenannten „Troubleshooting Guides“ die richtige Richtung. In den meisten Fällen hören die Ratgeber aber gerade dort auf, wo es wichtig wird. Das liegt einerseits daran, dass jedes HPLC-System individuell zu betrachten ist, während ein genereller „Troubleshooting Guide“ die HPLC-Anlage nur ganz allgemein betrachten kann. Zum anderen werden Details in der Durchführung oder der Hardware als unwichtig angesehen oder Grundlagen als selbstverständlich angesehen und bei der Problemfindung nicht mit einbezogen. Dabei hilft bei der HPLC-Problemfindung nur eine systematische, gerätebezogene Vorgehensweise, um die Ursache(n) zu finden und das Problem zu beheben.
Läuft die HPLC-Anlage einwandfrei und Sie haben trotzdem das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben? Vielleicht haben Sie eine besonders lange Analysezeit – das mag in manchen Fällen nötig sein, z.B. wenn man sich an eine standardisierte Methodenbeschreibung halten muss oder hunderte verschiedener Substanzen aufzutrennen hat. Vielleicht haben Sie auch einfach die alte Methode von Ihrem Kollegen übernommen, die damals an der 20 Jahre alten HPLC-Anlage etabliert wurde. In solchen Fällen könnten Sie über eine Methodenoptimierung nachdenken. Vielleicht haben Sie inzwischen neuere Hardware und eine bessere Säule – dann lässt sich mit wenigen Schritten die Analysezeit erheblich kürzen. Das spart Ihnen Zeit und Geld für Lösungsmittel.